Hierbei werden Funksignale eingesetzt, um das Gefährt aus der Ferne kontrolliert bewegen zu können. Die zur Nutzung erlaubten Frequenzen sind durch den Gesetzgeber beschränkt worden. Es geht dabei natürlich darum, Notruffrequenzen etc. auf diese Weise zu schützen. Bestimmte Frequenzbänder können zu Kanalrastern unterteilt werden. Dies erlaubt beispielsweise die Steuerung mehrerer Modelle gleichzeitig, wie dies zum Beispiel bei Wettkämpfen der Fall sein kann.
ferngesteuerte Boote und ihre Geschichte
Modellboote blicken auf eine lange Geschichte zurück. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass Miniaturschiffe bereits in der ägyptischen Antike hergestellt wurden. Vermutlich können sie in Wahrheit noch weiter zurück datiert werden. Die Bedeutung der Modelle lag dabei ursprünglich vermutlich nicht in erster Linie im Freizeitvergnügen, sondern wohl eher im spirituellen Umfeld. So ermöglichten es viele Totenkulte, dem Verstorbenen Miniaturabbilder realer Gegenstände mit ins Grab zu geben, die die Seele des Toten dann wie im realen Leben auf seiner Reise ins Totenreich benutzen konnte. Nebenbei gab es vermutlich auch in vorchristlicher Zeit schon den Aspekt des Spielzeugs, wohl allerdings eher für Kinder hergestellt.
Wir machen einen Zeitsprung bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert. Einhergehend mit der Entwicklung des Industriezeitalters lernte die breite Bevölkerung erstmals die sogenannte Freizeit kennen, die irgendwie sinnvoll ausgestaltet werden wollte. Das war eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, dass auch Erwachsene den anspruchsvollen Spieltrieb in sich selbst entdecken konnten. Angebote, diesen auch umzusetzen, gab es beispielsweise in Form von Zinn-Miniaturen, anhand derer Kriegsgeschehnisse nachgespielt werden konnten. Die massentaugliche Funkfernbedienung ließ hingegen noch bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts auf sich warten.
Immerhin jedoch hat Nikola Tesler bereits 1898 auf der New Yorker Weltausstellung einen Prototypen des ferngesteuerten Boots vorgestellt. In der Folge waren jedoch erst ab 1950 Röhrenfernsteuerungen handelsüblich, die es allerdings noch nicht erlaubten, das Miniaturboot mit Hilfe mehrerer Steuerbefehle gleichzeitig zu kontrollieren. Um also unterschiedliche Manöver am Modell umsetzen zu lassen, war es immer wieder notwendig, die vorherige Einstellung via Knopfdruck zu neutralisieren, um dann erneut einen Befehl über den Einkanalsender zu übermitteln. Auf diese Weise konnte zwar mühsam, aber immerhin erfolgreich die Lenkung des Bootes betätigt werden. Mit Beginn der 1960er Jahre wurden Röhrenfernsteuerungen zunehmend durch Transistoranlagen ersetzt. Von nun an waren bis zu 10 Kanäle gleichzeitig zur Steuerung nutzbar. Ab 1965 setzten sich sogenannte Proportionalanlagen durch, die so hießen, weil es jetzt möglich war, die Bewegungen der Schiffsruder synchron zur Betätigung der Steuerhebel zu kontrollieren.
Heutzutage wird hingegen die Mikroelektronik eingesetzt, um mit Hilfe digital-proportionaler Befehlskanäle die Modelle fernzusteuern.
Nutzen ferngesteuerter Boote
Schiffsmodelle, die mit Funkfernsteuerungen ausgestattet sein können, werden derzeit zu durchaus unterschiedlichen Zwecken hergestellt. Neben dem Freizeitvergnügen geht es auch darum, exakte Nachbauten in verkleinertem Maßstab hinsichtlich technischer und physikalischer Eigenschaften während des Einsatzes im Wasser zu studieren. Diese Modelle dienen also wissenschaftlichen Untersuchungen, die der verbesserten Herstellung realer Schiffe vorausgehen.
Ferngesteuerte Boote, die hingegen dem Zwecke des anspruchsvollen Hobbys dienen, können auf unterschiedliche Weise hergestellt werden. Dabei ist wichtig, zu berücksichtigen, dass nicht alle Materialien, die im Modellbau generell Anwendung finden, auch für den ferngesteuerten Einsatz im Wasser einsetzbar sind. Die wichtigste Voraussetzung ist natürlich die dauerhafte Schwimmfähigkeit.
Dennoch können die individuellen Vorlieben des künftigen Bootsbesitzers durch eine breite Palette an Möglichkeiten meist gut erfüllt werden. So gibt es vollständig fertig ausgebaute und bereits mit allen Fernsteuerelementen ausgestattete Modelle zu erwerben.
Jedoch besteht für den Bastelfreund, der nichts der Willkür von Herstellern überlassen möchte, auch die Möglichkeit, sein Boot vollständig selbst herzustellen. Wer entsprechend kompetent ist, baut sogar die Fernsteuerung eigenständig aus, um sein Gefährt den individuellen Vorstellungen gemäß mit komplexen Befehlen kontrollieren zu können.
Die zur Herstellung verwendbaren Materialien sind dabei vielfältig. So besteht die Möglichkeit, Baustoffe nach realem Vorbild auch für die Miniaturausgabe einzusetzen. Holzbeplankungen und gelötete Metallteile lassen ein Modell entstehen, das dem echten Vorbild in jeder Hinsicht ähnlich ist, auch in Bezug auf die Wassereigenschaften. Wer hingegen diese aufwändige Mühe des Bauens mit Originalmaterialien nicht auf sich nehmen möchte, hat alternativ die Möglichkeit, vorgeprägte Plastikteile zusammenzusetzen oder etwa geeignete Kunststoffe in vorgefertigte Formen zu gießen. Auch bereits in Form gestanzte Metallteile können durch Verschweißen in wenigen Arbeitsschritten ein fahrtüchtiges Modellschiff entstehen lassen.
Indoor und Outdoor RC Boote
Die meisten Bootmodelle haben eine beträchtliche Größe und können zudem hohe Spitzengeschwindigkeiten erreichen. Die Frage nach der Möglichkeit, solche Wasserfahrzeuge im Eigenheim einzusetzen, stellt sich daher eher nicht.
Und doch ist der Wunsch, das ein oder andere Bootmodell auch innerhalb der eigenen vier Wände navigieren zu können, gut nachvollziehbar. Insbesondere während der kalten Jahreszeit ist der Modellliebhaber so von der Witterung unabhängig.
Zwar gibt es verschiedene RC Boot-Meisterschaften, die in Schwimmhallen ausgetragen werden. Outdoor -Schiffe können selbstverständlich bei solchen Gelegenheiten auch innerhalb von Gebäuden zeigen, wozu sie in ihrem wässrigen Element in der Lage sind. Wer jedoch von solchen Bedingungen dauerhaft Gebrauch machen möchte, benötigt schon einen Pool im eigenen Haus. Dies allerdings können sich die meisten Modellliebhaber eher nicht leisten.
Daher haben Modellbaufirmen eine Marktlücke erschlossen, indem sie winzige ferngesteuerte Boote anbieten, die explizit zum Einsatz in Wohnungen hergestellt wurden. So können beispielsweise über den Onlineshop Empasa Kunststoffmodelle bis zu einer Länge von etwa 13 cm erworben werden, die dann in dem eigens mitgelieferten Minipool voll einsatzbereit sind. Natürlich steht in der warmen Jahreszeit nichts der Option entgegen, diese kleinen Schiffe auch auf Weihern oder Seen zu navigieren.
Deutlich größer ist jedoch nach wie vor die Produktvielfalt für die Verwendung im Outdoor-Bereich.
Ob U-Boote, Rennboote, Segelboote oder moderne Luftkissenboote, sie alle kopieren die Eigenschaften ihrer realen Vorbilder bis zur Perfektion. Personen, die sich für historische Kriegsstrategien interessieren, können diese mit Hilfe detailgetreuer Nachbauten bekannter Kriegs- und Schlachtschiffe nachstellen. Auch individuelle Schlachtschiffe der Geschichte, die es zu Berühmtheit gebracht haben (wie zum Beispiel die Bismarck, die 1941 während eines Seegefechts im Nordatlantik versenkt wurde) stehen miniaturisiert zum Kauf bereit.
Hersteller ferngesteuerter Boote
Verschiedene Fachhändler betreiben nicht nur Schiffsmodelle von A-Z in ihrem Sortiment, sondern bieten zugleich auch diverse technische Ersatzteile und Utensilien zum Modellbau an. Bekannt ist zum Beispiel das Unternehmen D-Edition, das mit seinem Produktkatalog sowohl Anfänger als auch weit fortgeschrittene Modellbaufreunde anspricht. Wer beispielsweise mit einfachen Spielzeugmotoren nicht mehr zufrieden gestellt werden kann, hat hier die Möglichkeit, auf echte Verbrennungsmotoren umzusteigen. Auch der in der Fahrzeugindustrie anhaltende ökologische Trend hin zum modernen Elektromotor kann via Schiffsmodell nachvollzogen werden.
Ein weiterer bekannter Händler ist der RC-Mod-Shop, der auf den Vertrieb von funkferngesteuerten Modellen spezialisiert ist. So erreicht zum Beispiel das über diesen Versand angebotene Speedboot „Outlaw“ Geschwindigkeiten von bis zu 65 Kilometern in der Stunde.
Bekannte Hersteller sind Traxxas, Jamara, Carson oder Carrera RC. Die durch diese Firmen angebotenen Preiskategorien für fertig ausgebaute Schiffsmodelle sind dabei recht unterschiedlich. Sie beginnen im Segment unter 40 Euro, können aber je nach Bedarf und Grad der Fortschrittlichkeit des Käufers auch mehrere hundert Euro überschreiten. Abhängig sind die Preise dabei nicht nur vom Maßstab des Bootes, sondern auch von seiner elektronischen Ausstattung sowie der jeweiligen Materialverarbeitung.
Pflege von RC Booten
Wie alle technischen Geräte müssen auch RC Boote regelmäßig gepflegt werden. Dabei gilt es insbesondere zu berücksichtigen, dass das Medium Wasser Materialien auf Dauer schädigen kann. Holzmodelle beispielsweise müssen wie ihre realen Vorbilder regelmäßig auf ihre einwandfreie Versiegelung geprüft werden. Denn gerade organisches Material ist anfällig für den Befall mit Algen, Pilzen oder Bakterien. Zudem muss ein regelmäßig betriebener Verbrennungsmotor ebenso gründlich in bestimmten Abständen gewartet werden, wie dies auch beispielsweise für reale Automotoren gilt. Die Ölversorgung darf nicht versiegen und Korrosion von Metallteilen muss rechtzeitig unterbunden werden.
Oft wird der Schiffseigner um Reparaturmaßahmen nicht herum kommen. Aus Kostengründen empfiehlt es sich dann durchaus, mit der Zeit eigene technische Kompetenzen zu entwickeln. Ansonsten kann auch der Service des Fachhandels oder des Herstellers in Anspruch genommen werden.
Tipps zum Kauf von RC Booten
Sie sollten auch dann, wenn Sie schon über etwas Erfahrung mit RC Booten verfügen, vor dem Kauf stets umfassende Erkundigungen einholen, um böse Überraschungen zu vermeiden. So gibt es beispielsweise diverse Ratgeber, die Ihnen alle Hersteller auflisten, deren Produkte zuverlässig hochwertig in der Qualität sind. Denn nur dann ist das Preis-Leistungsangebot für Sie auch ein lukratives Geschäft. Billiganbieter mögen zunächst den Geldbeutel schonen und dennoch ein maximales Vergnügen mit Ihrem RC Boot versprechen. Schlechte Verarbeitung führt allerdings zu schnellem Verschleiß. Häufig sind die Schäden irreparabel. Selbst wenn Teile theoretisch austauschbar wären, mangelt es mitunter an passenden Ersatzteilen.
Achten Sie also möglichst darauf, dass der Hersteller Ihres ferngesteuerten Bootes möglichst einen guten Service und zudem ein umfangreiches Angebot an Ersatzmaterialien bereithält. Anfällig für schnellen Verschleiß sind vor allem baufertige Modelle. Sie funktionieren häufig einfach durch Batteriebetrieb und weisen verhältnismäßig schlicht konstruierte Fernbedienungen auf. Insbesondere letztere versagen mitunter schon nach kurzer Zeit ihren Dienst.
Doch das ist nicht der einzige Grund, sich als Anfänger auf qualitativ höherwertigere Produkte einzulassen. Sie werden nämlich möglicherweise feststellen, dass nach einiger Zeit in Ihnen der Wunsch erwächst, Ihr Modell aufzurüsten. Halten Sie sich daher diese Option offen und bevorzugen Sie beim Kauf solche Produkte, die Ihnen in der Folgezeit eine gewisse Flexibilität erlauben.
Da manche Wasserfahrzeuge eine hohe Geschwindigkeit erreichen können, ist stets darauf zu achten, dass die Modelle nicht in Gegenwart schwimmender Personen betrieben werden. Die Gefahr, andere versehentlich zu verletzen, ist zu hoch. Darüberhinaus gilt es immer, bestehende Naturschutzregelungen zu achten, da zum Beispiel brütende Wasservögel sehr schreckhaft sein können.
Die größte Freude werden Sie mit Ihrem Hobby haben, wenn Sie sich mit Gleichgesinnten zusammen tun. Es gibt zahlreiche Modellbauvereine, die sich häufig auch auf Wassermodelle spezialisiert haben. Sind Sie stolz auf Ihr gutes Stück und suchen den Wettbewerb mit anderen, kann Ihnen leicht geholfen werden. Verschiedene Meisterschaften, auch auf internationalem Niveau, werden regelmäßig abgehalten.
Letzte Aktualisierung am 15.10.2024 / * = Affiliate-/Werbelinks - Als Amazon-Partner verdient der Seitenbetreiber an qualifizierten Käufen / Bilder von der Amazon Product Advertising API